Der Garten- und Landschaftsbau (kurz GaLaBau) ist im deutschsprachigen Raum eine Fachrichtung des Berufs Gärtner/Gärtnerin und bezeichnet Unternehmen, die sich mit dem Bau, der Umgestaltung und Pflege von Grün- und Freianlagen sowie der Landschaftspflege beschäftigen.

Bearbeitet werden dabei insbesondere private Grünflächen (wie etwa Hausgärten, Teichanlagen, Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung) sowie Parkflächen, Außenanlagen von öffentlichen Gebäuden, Industrie und Gewerbe, Grünflächen im öffentlichen und privaten Wohnungs- und Siedlungsbau, Straßenbegleitgrün, Friedhöfe, Freizeitanlagen und Sportplätze.

Daneben sind GaLaBau-Betriebe häufig auch in der Baumpflege, bei Maßnahmen des Natur- und Umweltschutzes und beim Winterdienst im Straßenraum tätig.

 Während die Branche in Deutschland dem Gewerbe zugeordnet wird und die Betriebe damit Mitglied der Industrie- und Handelskammern sind, wird die Berufsausbildung als Teil der gärtnerischen Ausbildung über die Landwirtschaftskammern und andere zuständige Stellen für die Berufsbildung im Gartenbau abgewickelt.


Die Einsatzgebiete des Landschaftsgärtners sind vielfältig.

Vorwiegend geht es um die Gestaltung und Pflege von Gärten, Parkanlagen, Grünanlagen an Straßen, im Wohnungsbau und an anderen öffentlichen oder gewerblichen Einrichtungen.

Zu den Tätigkeiten zählen Erd- und Pflanzarbeiten und das Erstellen baulicher Außenanlagen wie Mauern, Wege- und Pflasterflächen, Treppen, Sitzgelegenheiten, Pergolen, Teiche, Dach- und Fassaden- und Innenraumbegrünungen, Be- und Entwässerungsanlagen.

Vielseitig sind auch die dabei eingesetzten Materialien, was entsprechende Fachkenntnisse voraussetzt:

  • Pflanzen wie Bäume, Sträucher, Hecken, Stauden, Gräser für Rasenflächen und Beete usw.
  • Pflanzsubstrate, Erden und Komposte
  • Baustoffe wie Natur- und Betonsteine, Schüttgüter wie Schotter, Kies und Sand, Holz und Holzverbundstoffe, Kunststoffbeläge, Teichfolien usw.

Ein Großteil der praktischen Arbeiten und deren Organisation wird unterstützt durch Maschinen- und Medientechnik, deren Beherrschung ebenfalls zum Berufsbild gehört.

Oft ist der Landschaftsgärtner die ausführende Instanz der Planungen von Garten- und Landschaftsarchitekten und setzt deren Ideen um. Wo zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer kein Architekt eingeschaltet wurde, übernimmt der Landschaftsgärtner aber auch beratende Tätigkeiten, die sonst eher in das Berufsbild des Planers gehören (Landschafts- und Freiraumplanung).

Mit dem wachsenden Bewusstsein um die Bedeutung des Natur- und Umweltschutzes, ist der Landschaftsgärtner Partner von Geographen und Biologen z. B. bei Biotopkartierungen, Rekultivierungen, Vegetations- und Bodenanalysen oder der allgemeinen Landschaftspflege. Insbesondere bei der Erstellung von Bepflanzungsplänen größerer Flächen, auch im innerstädtischen Bereich, obliegt den Planern im Bereich der Landschaftsarchitektur sowie den ausführenden Gärtnern eine hohe Verantwortung, da die Auswahl der Pflanzen standortgerecht erfolgen muss und auf das gesamtökologische Zusammenwirken einen großen Einfluss hat.


Die berufliche Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau umfasst ein breites Spektrum an Tätigkeiten. Dementsprechend umfangreich sind die Themengebiete in der Ausbildung zum Landschaftsgärtner.

Theoretische Bereiche wie Prinzipien der Gartengestaltung, deren historische Entwicklung, Vermessungslehre und Planung stehen hier neben der praktischen Vermittlung der landschaftgärtnerischen Arbeiten (wie u. a. Grünanlagen-, Spiel- und Sportplatzbau; Erd-, Stein- und Holzarbeiten; Be- und Entwässerung; Maschinenkunde; Pflanzung und Pflege).

Die Ausbildung erfolgt in Deutschland nach dem so genannten Dualen System der Berufsausbildung sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule. Häufig geschieht dies in Form von Blockunterricht.

Das heißt, es gibt nicht einzelne Berufsschultage in der Woche während des ganzen Jahres, sondern der Unterricht wird zu einem mehrwöchigen Block zusammengefasst, der dann nur wenige Male während der Ausbildung stattfindet, meist in Zeiten geringeren Arbeitsanfalls in den Betrieben.

Nach einer abgeschlossenen Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau bietet sich zur Höherqualifizierung Meister- und Technikerfortbildung sowie Fortbildung auf der Ebene der Fachagrarwirte (Fachagrarwirt Baumpflege und Baumsanierung, Geprüfter Natur- und Landschaftspfleger, Fachagrarwirt Golfplatzpflege – Greenkeeper und Headgreenkeeper) an.

Auf Hochschulebene gibt es darüber hinaus Studiengänge für den Landschaftsbau, die sowohl zu Bachelor- wie auch zu Master-Abschlüssen führen. Zum einen handelt es sich bei den Studienangeboten um Vertiefungsrichtungen in Studiengängen der Landschaftsarchitektur, zum anderen handelt es sich um eigenständige, spezialisierte Studiengänge in Analogie zu den Studiengängen des Bauingenieurwesens.

Derartige, spezialisierte Studienangebote gibt es in Deutschland an der Technischen Fachhochschule Berlin, der Hochschule Anhalt in Bernburg, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, der Fachhochschule Erfurt, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Freising, der Fachhochschule Wiesbaden in Geisenheim, der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Höxter, der Fachhochschule Neubrandenburg, der Fachhochschule Nürtingen sowie der HS Osnabrück.

Weitere Studienangebote im Bereich des Landschaftsbaues können an der Technischen Universität Berlin, der Technischen Universität Dresden, der Universität Hannover sowie der Universität Kassel wahrgenommen werden.


Quelle: Wikipedia